In Lurup soll in unmittelbarer Nähe von DESY ein TechHub entstehen – ein tolles Projekt und ein Vorläufer der Science City Bahrenfeld, die sich in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Der TechHub ist schon lange geplant, doch jahrelang tat sich wenig. Nun will der Hamburger Senat mit Mitteln aus dem Stabilisierungsfonds, gedacht für Folgen und Auswirkungen der Corona-Pandemie, in Windeseile ein Gebäude errichten. Alte Planungen waren angesichts explodierender Baukosten nicht mehr realisierbar – also wurde neu geplant. Das Ergebnis ist ein riesiger Würfel, der an dieser Stelle nicht ins Stadtbild passt und sich über alle Zusagen des jahrelangen Beteiligungsprozesses mit den Luruper Bürgerinnen und Bürgern hinwegsetzt. Das geplante Gebäude öffnet sich nicht zum Stadtteil, der Gehweg schließt unmittelbar an die Gebäudekante an und lässt eine Art Schlucht entstehen. Dabei sollte genau dies vermieden werden, um attraktive Gehbeziehungen im Viertel zu ermöglichen. Bereits 2014 hatte die Bezirksversammlung beschlossen, dass an dieser für Lurup herausragenden Stelle ein besonderer Bau entstehen muss. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs sollten unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Entwürfe für den hier vorgesehenen Technologiepark entstehen. Dieser Beschluss wurde 2022 seitens der Bezirksversammlung noch einmal bekräftigt. Obwohl das Planungsrecht in Altona liegt, will der Senat diesen mindestens 25m hohen Zweckbau im Schnellverfahren durchsetzen.
Die CDU-Fraktion Altona setzt sich dafür ein, dass sich die öffentliche Hand an die Vorgaben der Bezirksversammlung zum Wohle des Stadtteils und der dort lebenden Menschen hält. Die Errichtung eines Technologieparks, der Startup-Unternehmen rund um das Desy eine Heimat bietet, ist sehr zu begrüßen, allerdings in der beschlossenen, attraktiven Form. Professor Dr. Götz Wiese und Dr. Anke Frieling machten diesen Standpunkt auch in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses der Bürgerschaft ganz deutlich: Hamburg braucht den TechHub dringend – aber Zusagen aus Beteiligungsprozessen sind einzuhalten. Oder will der Senat die positive Grundhaltung der Anwohnerinnen und Anwohner rund um das Entwicklungsgebiet Science City Bahrenfeld leichtfertig verspielen?