Die Fertigstellung des Quartiers Suurheid in Rissen verzögert sich immer weiter. Der erste Bauabschnitt wurde zügig umgesetzt, bereits im Frühjahr 2018 zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die dort neu entstandene Flüchtlingsunterkunft ein. Viele Rissenerinnen und Rissener fragen sich allmählich, wie es auf dem Gelände weitergeht. Dr. Anke Frieling, Wahlkreisabgeordnete der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, hat sich mit einer Anfrage beim Senat nach dem aktuellen Stand der Planungen auf dem zweiten Bauabschnitt erkundigt.
Laut Senatsantwort wird die Umsetzung des Bauprojekts noch lange auf sich warten lassen. Die Einreichung des Bauantrags ist erst für Mitte 2022 geplant. Wichtig für die Menschen in Rissen: Im Rahmen der Vorstellung der Entwurfsplanung wird vorher ein Bürgerbeteiligungsformat stattfinden. Mit einem Baubeginn ist laut Aussage des Senats „aufgrund der notwendigen Kampfmittelsondierungen und der aufwendigen Regenrückhaltesysteme“ nicht vor Anfang 2024 zu rechnen.
Insgesamt sollen auf dem Gebiet 26 Mehrfamilien- und 80 Reihenhäuser mit zusammen 357 Wohneinheiten entstehen, die ab dem vierten Quartal 2025 bezugsfertig sein sollen. Ob diese nach dem Drittelmix geplant werden, der eine gleichmäßige Mischung aus Eigentumswohnungen, Mietwohnungen für den freien Markt und öffentlich geförderten Mietwohnungen vorsieht, kann der Senat nicht klar beantworten – die Planungen der SAGA zu den genauen Anteilen seien noch nicht abgeschlossen.
Die enorme zeitliche Verzögerung bei dem Bauprojekt wird u.a. damit begründet, dass noch keine endgültige Entscheidung bezüglich eines Brückenneubaus gefallen ist, der bereits 2016 im Rahmen eines Bürgervertrags vereinbart wurde. Fünf Jahre später und trotz längst vorliegender Gutachten ist nun noch immer nicht klar, ob die Brücke gebaut werden wird.
„Diese Verzögerungen beim groß angekündigten „Expresswohnungsbau“ sind schon bemerkenswert. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die notwendigen Entscheidungen, u.a. für die schon 2016 im Bürgervertrag zugesicherte Brücke, nicht längst getroffen wurden. Derzeit entsteht der Eindruck, dass es bei mehreren Altonaer Bauprojekten in der Planung nicht rund läuft – z.B. auch beim Campus Struenseestraße, wo es ebenfalls zu großen zeitlichen Verzögerungen kommt,“ so Anke Frieling. Der Bau des schon lange angekündigten Kreisverkehrs Alte Sülldorfer Landstraße/Rissener Landstraße/Klövensteenweg beginnt übrigens „voraussichtlich“ im Frühjahr 2022, so die Antwort in der Schriftlichen Kleinen Anfrage.