Immer mehr Menschen reichen ihre Steuererklärung elektronisch ein. Aber: Nicht jeder kann das oder möchte das. Eine aktuelle Anfrage an den Senat zeigt, dass 16% der steuerpflichtigen Menschen im Bezirk Altona (und rund 18% der Hamburgerinnen und Hamburger insgesamt) ihre Steuererklärung noch in Papierform abgeben. Ihnen wird das Leben jetzt so schwer wie möglich gemacht: Die entsprechenden Vordrucke in Papierfom erhalten Altonaerinnen und Altonaer nur noch beim Finanzamt Altona am Holstenplatz 18 – von Rissen oder Blankenese aus kann das mit Öffentlichen Verkehrsmitteln eine Fahrzeit von 2 Stunden (Hin- und Rückweg) bedeuten.
Hierzu erklärt Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Die Hamburger Behörden loben sich häufig für ihren hervorragenden Kundenservice. Gerade für mobilitätseingeschränkte und ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, gilt das offenbar nicht. Bis zum letzten Jahr gab es z.B. noch die Möglichkeit, die Formulare im Kundenzentrum Blankenese abzuholen – das wurde eingestellt, und zwar, so lautet die Begründung des Senats, um Papier zu sparen und das Klima zu schützen. Alle Menschen im Blick zu haben, sieht anders aus! Lediglich an 10 Orten in ganz Hamburg – nämlich in den Regionalfinanzämtern bzw. Informations- und Annahmestellen – sind die notwendigen Vordrucke noch in Papierfom erhältlich. Und das nur zu sehr beschränkten Öffnungszeiten: Montags und Dienstags von 8 bis 14 Uhr und Donnerstags von 8 bis 17 Uhr. Dieses Vorgehen grenzt an Schikane – man erkennt dasselbe Muster wie bei der Prepaid-Karte im Bus: Der Senat verliert Senioren und Menschen mit Behinderung völlig aus dem Blick!”